Als
ich an einem Sonntagnachmittag in Miyazaki angekommen bin, hat es in Strömen
geregnet. Bereits auf dem Weg vom Bahnhof bis zum Hotel waren meine Füße nass
und eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr irgendwas zu unternehmen – das
meiste kam wegen dem Regen eh nicht in Frage. Nachdem ich also meinen Koffer im
APA Hotel Miyazaki Eki Tachibanadori (das etwas noblere Businesshotel) abgegeben hatte, habe
ich mich erst einmal im Starbucks um die Ecke niedergelassen. Dort musste ich den neuen Fresh Banana & Chocolate Frappucciono ausprobieren – und
ja, er ist super lecker und ich würde ihn am liebsten noch öfter trinken, wenn
er nicht so teuer wäre. Währenddessen habe ich die Flyer & Broschüren aus
der Touristeninformation überflogen und, da ich ja im Starbucks Internet habe,
etwas gesurft.
Weil
ich aber nicht den ganzen restlichen Nachmittag im Starbucks verbringen konnte,
habe ich mich entschlossen ins Miyazaki Science Museum zu gehen, welches sich
auf der gegenüberliegenden Seite des Bahnhofes befindet. Vorort musste ich
feststellen, dass die letzte Show im Planetarium – welches mein Hauptziel war –
vor 15 Minuten angefangen hatte. Nachdem ich kurz überlegt hatte umzukehren, bin
ich doch rein, zumindest um mir das Museum anzusehen. Am Schalter habe ich
trotzdem nochmal nach dem Planetarium gefragt. Und siehe an, es wurde sofort
der Telefonhörer in die Hand genommen. Es würde noch eine halbe Stunde gehen,
ob ich noch rein gehen möchte. Selbstverständlich! Nachdem ich den Eintritt
bezahlt hatte (¥ 540 Museum + ¥ 210 Planetarium), wurde ich gleich zum
Fahrstuhl gebracht. In der dritten Etage wurde ich auch sofort geschnappt und
mit einem schwachen Licht ins Planetarium auf einen Platz geführt.
Dort
lief gerade eine japanische Geschichte, von der ich nur das Ende mitbekommen
habe. Da allerdings nur Standbilder bzw. Bilder mit wenig Animation an die
Kuppel projektiert wurden, war das eh ziemlich langweilig. Doch danach wurde es
spannend, denn wir sind in die Unterwasserwelt eingetaucht. Überall um einen
herum waren Fische und andere Meereslebewesen zu sehen. Einfach beeindruckend!
Ich war davon hin und weg! Allein dafür hat es sich gelohnt, hierher zu gehen.
Was
ich etwas doof fand: die Show war 16:20 Uhr zu Ende und das Museum schließt
16:30 Uhr. So hatte ich gerade mal 10 Minuten um durch die Ausstellung zu
rennen. Ich habe also nicht viel mitbekommen. Hauptsächlich geht es aber um die
Raumfahrt.
Danach
zurück im Hotel habe ich mein schickes Einzelzimmer bezogen und die Planung für
den nächsten Tag gemacht, denn da hatte ich einiges vor. Zum Glück hatte der
Regen bis zum Morgen halbwegs aufgehört.
Am
nächsten Morgen habe ich im Buscenter nachgefragt, wie ich denn zum Udo-Schrein
(Udo-jingu; 鵜戸神宮) komme. Mir wurde ein Busplan ausgehändigt, für den ich den
restlichen Tag über sehr dankbar war. Laut Plan hatte ich den Bus 9:40 Uhr
gerade verpasst (es war 9:44 Uhr). Der nächste fuhr erst um 11:00 Uhr. Was
habe ich daraus gelernt: man sollte sich am Tag vorher nach den Abfahrtszeiten
informieren! So hatte ich noch mehr als genügend Zeit mir im Bahncenter mein
Zugticket für den nächsten Tag nach Beppu zu holen - ich hatte ja gerade was gelernt ;) - und habe auch hier einen
Fahrplan bekommen. Danach habe ich ein paar Souvenirs in den umliegenden
Geschäften gekauft.
Mit
dem Bus fährt man vom Miyazaki Bahnhof bis zum Udo-Schrein gute 90 Minuten. Der
Schrein hat mich sehr beeindruckt, denn er liegt direkt in einem Felsen an der
Küste. Ja, IN einem Felsen. Innen tropft das Wasser von der Decke und wenn man
rauskommt, kann man das brausende Meer beobachten. Wunderschön. Auf einen der
Felsen im Meer befindet sich ein kreisförmiges Seil. Man kann sich im Schrein
kleine Kugeln kaufen und es heißt, wenn man diese wirft und sie in der Mitte
des Seilringes liegen bleiben, dann hat man ganz viel Glück.
Auf dem Weg zurück zur Bushaltestelle habe ich noch in einem der Souvenirläden Halt gemacht. Dort habe ich Chopper-Mango-Socken und eine Flasche Mango-Softdrink gekauft, denn Miyazaki ist bekannt für seine Mangos und es gibt hier eigentlich alles mit Mango. Die Verkäuferin hat mich dann gebeten, noch einen der Mango-Kekse zu probieren und ich habe dann auch noch ein kleines Schälchen Mangotee bekommen. Leider hat es dann angefangen zu regnen und ich musste im Regen auf den Bus warten.
Es
ging weiter zum Sun Messe Nichinan (サンメッセ日南). Hauptsächlich wollte ich die Moai-Staturen
sehen, die hier offiziell nach dem Vorbild der Originale auf den Osterinseln
nachgebildet worden. Der Regen hatte zum Glück aufgehört und ich konnte einige
schöne Fotos machen. Eigentlich handelt es sich hier um eine Art Park, für den
man auch ¥ 700 Eintritt bezahlen muss. Da der Bus aber nur einmal in der Stunde
fährt und ich mit dem nächsten weiter fahren wollte, hatte ich nicht genug Zeit
mir alles anzusehen. Aber hauptsächlich war ich ja eh nur wegen den Staturen
da.
Danach
bin ich eine halbe Stunde weiter nach Aoshima (青島)
gefahren. Hierbei handelt es sich um eine kleine Insel, die über eine Brücke
mit dem Festland verbunden ist. Dort herrscht ein subtropisches Klima und
dementsprechend ist auch die Vegetation auf der Insel. Umgeben ist die Insel
von eine merkwürdigen, durch die Wellen geformte Gesteinsformation, die auch
„Waschbrett des Teufels“ (鬼の洗濯板; Oni no Sentakuita) genannt wird. Zudem läuft man am Strand förmlich auf
Muscheln herum. Ich habe dort auch noch den Schrein besucht, der sich zwischen
Palmen und Bananenbäumen befindet.
Weil
ich noch ein wenig Zeit hatte, bis der nächste Bus fährt, habe ich mir die für
Miyazaki bekannten Käse-Manjuu (チース饅頭) gekauft. Eine Art Plätzchenteig
mit Käsefüllung. Sooooo lecker! Ich habe mir bei meiner Abreise gleich noch
welche am Bahnhof mitgenommen.
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