Am vergangen Montag, dem 03.02.2014, hatten wir in Tokyo bis zu 18°C. Am nächsten Tag wurde es auf einmal wieder kalt und siehe da, gegen Abend gab es ein paar Schneeflocken, die wir auf Arbeit mit großer Aufregung von drinnen beobachteten, wenn gerade keine Kunden da waren. Jedoch hatte das ganze eine knappe Stunde später als ich Feierabend hatte wieder aufgehört und liegen geblieben war auch so gut wie nichts. "Das war also mein Winter in Japan", dachte ich. Da wusste ich aber nicht, was uns an diesem Wochenende erwartet.
Meine Kolleginnen meinten am Freitag zu mir, dass es am Samstag sehr stark schneien sollte und dass ich froh sein kann, dass ich nicht auf Arbeit muss. Erst hatte ich das etwas angezweifelt, aber doch, ich bin wirklich froh, dass ich gestern nirgendwo hin musste. Denn als wir aufwachten und aus unserem Fenster sahen, lagen da bereits gute 3~5 cm Schnee und es hat den ganzen Tag ohne Pause weiter geschneit.
Blick aus unserem Fenster |
Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt hatten, mussten wir uns dann aber doch aus dem Haus trauen. Denn am Abend wollten wir Sushi selber machen und uns einen Film ausleihen. Das heißt, wir müssen eine Station mit der Bahn fahren. Ich hatte schon erwartet, dass die Züge wohl Verspätung haben werden. Jedoch hat es bei uns nicht viel gestört. Da die Züge sonst normal alle fünf Minuten fahren und alle etwa zehn Minuten später kamen, kam ja trotzdem alle fünf Minuten ein Zug. Ob ich nun 12:17 Uhr mit dem Zug von 12:17 Uhr oder dem verspäteten von 12:07 Uhr fahre, ist ja ziemlich egal.
Blick aus unserer Tür |
Auf dem Weg zum Bahnhof |
Besonders ist mir übrigens auf unserem Weg zum Bahnhof aufgefallen, dass kaum Autos unterwegs waren. Die meisten haben sich wohl nicht rausgetraut. Auch war ich sehr überrascht, dass die Busse an ihren Hinterreifen Schneeketten hatten. Da kommt man sich ja gleich vor wie im tiefsten Winter. Aber so scheint der Schneeeinbruch den meisten Japanern auch vorzukommen.
In der Stadt waren die Wege ziemlich rutschig und glatt. Auch mit aller größter Vorsicht habe ich mich natürlich auf den Hintern setzen müssen. Mein Freund war danach wieder mal um mich besorgt hoch zehn. Aber na ja, ist ja nichts passiert (^_~) Am schlimmsten war allerdings der Wind, der den Schnee durch die Gegend fegte. Ich hatte ziemlich zu tun meinen Schirm und die Einkäufe festzuhalten. Im Supermarkt waren übrigens bereits einige Regale leer, weil wohl die neuen Lieferungen aufgrund des Schnees nicht gekommen sind.
Auf dem Rückweg bin ich vor unserem Häuschen auf einmal tief im Schnee versunken, denn genau an der Stelle war ein Gitter, wo der Schnee durchfallen konnte. Dadurch konnten wir aber feststellen, wie hoch der Schnee wirklich schon lag. Ich glaube 10 cm reichen da nicht mehr aus.
Fußstapfen im Schnee |
Für den Rest des Tages haben wir uns im Haus verbarrikadiert und unsere Klimaanlage ziemlich gestresst. Im Fernsehen wurde gesagt, dass es in unserer Region der stärkste Schneesturm seit 13 Jahren sei. Irgendwann ging aber das Fernsehprogramm auch nicht mehr (kein Signal?) und deshalb konnte mein Freund heute morgen auch nicht One Piece gucken. Allerdings sah alles heute morgen mit ein wenig Sonne schon viel freundlicher aus und ein Teil des Schnees ist auch schon davon geschwommen.
Der Morgen danach. |
Der plötzliche Schnee hat aber auch seine guten Seiten: ich kann mal wieder viele Fotos machen. Ob es nun eingeschneite Blumen oder Zitrusfrüchte sind, oder der kleine Schrein in der Nähe unserer Wohnung. Trotzdem hoffe ich, dass das weiße Zeug bis morgen wieder geschmolzen ist, denn da muss ich wieder auf Arbeit und ich habe keine Lust weiter durch den Schnee zu watscheln. Eins bis zwei Tage Winter reichen vollkommen aus. Wenn ich wirklich Schnee will, dann kann ich ja nach Hokkaido fahren.
Ich finde Schnee ganz toll, aber hier hatten wir leider gar keinen >___<
AntwortenLöschenDie haben alle Schneeketten drauf, weil es sich nicht lohnt Winterreifen draufzuziehen. Am Sonntag Morgen fanden wir ein Auto, dass einfach am Straßenrand stehengelassen wurde. Da hatte wohl jemand aufgegeben.
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