Da sich bei mir allmählich der Reiseblues eingeschlichen hatte und ich nicht mehr große Lust darauf hatte den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen, hatte ich mir für die nächsten beiden Tage nicht mehr all zu viel vorgenommen. Aber da "nichts machen" auf einer Reise auch doof ist - man bezahlt ja schließlich auch Geld um dort zu sein - habe ich dann etwas die Gegend um Osaka erkundet und bin u.a. nach Kishiwada und Sakai gefahren.
Die Fahrt von Osaka nach Kishiwada dauert eine knappe Stunde. Mein Hauptziel war natürlich die Burg von Kishiwada, da ich mir ja vorgenommen habe, so viele Burgen Japans wie möglich zu besuchen - und das sind so einige! Auf dem Weg vom Bahnhof zur Burg gibt es einige ältere Einkaufsstraßen, weshalb mir der Weg nicht all zu lang vorkam. Wenn man angekommen ist, fällt einem eine "komische Steinformation" auf, welche man dann erst mit Blick von der Burg besser erkennen kann. Hierbei handelt es sich um den Hachijin Garten (八陣の庭, Hachijin no Niwa), der von Mirei Shigemori erstellt wurde, und Kampfformationen darstellt. Auf jeden Fall mal etwas anderes!
Die Burg Kishiwada (岸和田城) wurde Ende des 16. Jahrhunderts erbaut, brannte 1827 nieder und wurde erst sehr spät im Jahre 1954 wieder errichtet. Heute ist sie wie viele Burgen ein Museum, in dem man alte Gegenstände, Burgmodelle und Samurai-Rüstungen wiederfindet.
Nur ein wenig davon entfernt liegt die Kishiwada Danjiri Hall, welche mich ziemlich beeindruckt hat. Hier findet man allerlei Sachen zum Danjiri Festival, einem typischen Japanisches Fest. Alles untermalt mit Lichteffekten, Akustik und vielen Ausstellungsexemplaren. Von meiner Seite aus gesehen, ist es auf jeden Fall einen Besuch wert!
Ich hatte irgendwann eine Touristenkarte von Kishiwada erhalten und war sehr überrascht, dass es dort noch so einiges zu sehen gab. Ich habe mich dann entschieden mir noch den Gofusu (五風荘) anzusehen, einen kleinen japanischen Garten. Dort war es wirklich sehr schön und ich habe mir erst einmal eine Pause gegönnt.
Nachdem ich mir noch einen Schrein angesehen hatte, machte ich mich auf den Weg zurück zum Bahnhof, wo ich mir erst einmal etwas zu essen suchte. An einem Stand gab es Okonomiyaki und da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Als nächstes habe ich einen kleinen Stopp beim Hamadera Park (浜寺公園) gemacht, einem schönen weitläufigen Park, mit Nadelwald, schönen Landschaften und sogar einem Rosengarten, der mir besonders gefallen hat. Nochmal ein Platz um in Ruhe eine Pause zu machen. In der Nähe der Bank, auf der ich saß, gab es einen Kinderspielplatz und ich habe mich damit beschäftigt die Kinder zu beobachten, bevor es dann für mich weiter ging.
Mein nächstes Ziel war die Stadt Sakai. Unser Japanischlehrer hatte uns vor langer Zeit mal von Gräbern erzählt, die von oben wie Schlüssellöcher aussehen. Ausgerechnet diese habe ich in meinem Osaka-Reiseführer wieder gefunden und war überrascht, dass sie eigentlich ganz in der Nähe liegen. Das Ganze nennt sich Nintoku-ryo Grabhügel (仁徳天皇聖帝伝説) und gehört zu den drei größten Grabstätten der Welt. Allerdings war ich etwas enttäuscht, denn wenn man davor steht, sieht man nicht viel von der eigentlichen Form. Man kann drum herum laufen, was etwa 50 Minuten dauert, aber darauf hatte ich auch keine Lust. Zumal war dann auch noch der Akku meiner Kamera alle...
Ich habe dann noch einige Zeit im Daisen Park (大仙公園) verbracht und habe nach ein paar Geocaches gesucht. Ich hatte ja eh nicht viel besseres zu tun. Meine Überlegung war, ob ich eventuell am nächsten Tag noch einmal hierher fahre, um im dortigen japanischen Garten ordentliche Fotos zu machen. Am Ende bin ich dann aber doch noch an diesem Tag hinein gegangen. Dann gab es halt nur Bilder mit dem Handy. Allerdings war es inzwischen so spät geworden, dass ich halb durcheilen musste, weil der Garten bald schließen wollte.
Am Abend im Hotel habe ich dann in Erfahrung gebracht, dass man von der Sakai City Hall wohl einen Blick von oben auf den Grabhügel haben konnte. So bin ich nun am darauffolgenden Tag, nachdem ich erst einmal ausgeschlafen hatte, doch noch einmal in die Richtung gefahren. Zumindest war der Eintritt kostenlos und man hatte auch einen ziemlich schönen Ausblick, nur die berühmte Schlüssellochform konnte man von hier aus auch nicht sehen. Dementsprechend war ich auch etwas enttäuscht. Da hilft wohl nur noch ein Flugzeug...
Wenn ich nun einmal da war, habe ich mich noch entschieden, den Nanshuji Tempel (南宗寺) und den Daianji Tempel (大安寺) anzusehen, die nicht all so weit entfernt lagen. Allerdings hatte ich mich auf dem Hinweg verlaufen und es dauerte doch etwas länger als gedacht, bis ich dort an kam. Zu meiner Überraschung fand gerade eine Führung mit einer japanischen Touristen-Gruppe statt, in die ich prompt hineingeordnet wurde. So war aus dem Plan "einmal schnell durchlaufen" nicht viel geworden, denn ich sollte mir jetzt die japanischen Erläuterungen für die Gruppe mit anhören, die ich nun wirklich kaum verstand.
Danach bin ich wieder zurück nach Osaka und habe den Tennoji Park inklusive Zoo besucht. Das hatte ich mir schon ein paar Mal vorgenommen, doch meistens war schon geschlossen. Auch dieses Mal musste ich mich ein wenig beeilen. Ich verstehe nicht, warum die meisten Sachen in Japan schon 17 Uhr schließen...
Der Park ist sehr schön gestaltet und man kann dort einige Zeit verbringen - vor allem im Keitakuen Garten. Auch im Zoo gibt es einiges an Tieren zu sehen, obwohl diese schon nach und nach zurück in den Hintergrund geholt wurden.
Ich war dann noch ein wenig in Geschäften stöbern, habe mir etwas zu essen geholt und den restlichen Abend in meinem Hotelzimmer verbracht. Am nächsten Tag, den letzten Tag, den ich während meiner Reise allein verbringen sollte, hatte ich dann noch einmal einen etwas weiter entfernten Tagesausflug geplant.
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