Für einen Tag in Kobe hatte ich mich mit einer japanischen Freundin verabredet, die in Deutschland ein Jahr studiert hatte und dadurch ziemlich gut Deutsch sprechen konnte. Wir haben überlegt, was wir zusammen unternehmen könnten und haben uns dann dazu entschieden die europäischen Gebäude in Kobe mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Kobe ist als Hafenstadt bekannt und so lebten natürlich auch viele
ausländische Kaufmänner in der Stadt. Einen großen Teil deren Häuser
findet man im Stadtgebiet Kitano-cho, wo auch einige der Wohnhäuser als
Museen umfuktioniert wurden. Gleich am ersten Ticketschalter kauften wir
uns ein Kombi-Ticket für drei Häuser - Holland, Österreich und Dänemark.
Allerdings war eines der Häuser, welches wir unbedingt besuchen wollten,
das englische Haus, nicht mit dabei. Und so haben wir uns dort noch ein - ziemlich
teures - Kombiticket für die anderen neun Häuser geholt. Als wir der
netten Verkäuferin unser Missgeschick geschildert hatten, gab sie uns
sogar einen kleinen Rabatt auf unsere Tickets.
Die Tickets sehen aus wie Reisepässe, in denen über jedes Haus etwas
geschrieben steht und die dann wie richtige Pässe gestempelt werden. Leider alles komplett auf Japanisch. Ich
finde die Idee mit den Pässen trotzdem total süß - man besucht ja auch quasi verschiedene Länder.
Warum wir unbedingt ins Englische Haus wollten? Weil es dort Sherlock
Holmes gibt! Das ganze Haus ist natürlich vorwiegend englisch eingerichtet und man findet überall Hinweise auf den berühmten Detektiv. Man konnte sich sogar als Detektiv verkleiden und Fotos
machen.
Auch die anderen Häuser waren interessant - auch, wenn man
selbst Europäer ist. Es gibt viele Ausstellungsobjekte und interessante Einrichtungen. Allerdings liegen die Häuser teilweise etwas weiter
auseinander und man muss ein wenig laufen, vor allem bergauf. Highlight bei dem
Kombi-Ticket ist allerdings, dass man sich einmal einkleiden und Fotos
machen lassen kann - in wunderschönen Kleidern!
Wir hatten uns dafür entschieden, diese Fotos im Haus des Kitano Foreigner Club (北野外国人倶楽部) zu machen,
weil es dort eine kleine Kapelle gibt, die natürlich ein traumhaftes
Ambiente bietet. Als wir in den Ankleideraum geführt wurden, war ich erst
einmal total überfordert, denn es gab dort viel zu viele tolle Kleider.
Als wir uns dann entschieden hatten, konnten wir in die Kleider
schlüpfen, uns Accessoires aussuchen und dann wurde wir fotografiert.
Wir konnten danach auch selbst noch Fotos von uns machen und es sind ein
paar schöne Aufnahmen dabei heraus gekommen. Leider musste ich
feststellen, dass diese Prinzessinnenkleider zwar superschön aussehen,
es aber sehr schwer ist, darin zu laufen. Also für die Hochzeit gibt es
sowas schon mal nicht ;)
Nachdem wir unsere Häuser-Tour beendet hatten, ging es erst einmal zum
Kobe Tower, um dort ein paar Fotos zu machen. Nach oben sind wir
allerdings nicht. Anschließend sind wir noch eine Weile durch das Kobe
Harborland gestromert, eine Art Shopping- und Amusement-Paradies, in dem
man einige Zeit verbringen kann. Dort haben wir auch ein paar sehr
lecker Pancakes bei Eggs 'n Things gegessen, obwohl wir dafür eine ganze Weile
anstehen mussten. Aber das warten hat sich definitiv gelohnt.
Zurück in der Innenstadt hieß es natürlich noch Purikura machen und dann
habe ich mich allmählich von meiner japanischen Freundin verabschiedet
und bin zurück nach Osaka gefahren. In meinem kleinen Hotelzimmerchen
haben ich dann noch die Planung der nächsten Tage gemacht und bin auch
ziemlich schnell ins Bett gefallen und eingeschlafen.
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