Wenn man für eine längere Zeit nach Japan geht, muss man früher oder später darüber nachdenken, wo und wie man wohnen möchte. Es gibt eigentlich mehrere Möglichkeiten: eigenes Apartment, Share bzw. Guest House, Hotel / Hostel, Gastfamilie, ...
Ich plane vier Monate in Tokyo zu bleiben und für mich stand eigentlich gleich fest: ich brauche meine eigenen vier Wände. Hotel wird auf Dauer zu teuer und Gastfamilie möchte ich später noch versuchen. Also hieß es Apartment oder Sharehouse. Natürlich sind die Preise in Tokyo extrem hoch und haben mich teilweise etwas schockiert. Aber was soll man machen, Tokyo ist nun mal bekannt als eine der teuersten Städte der Welt.
Am Ende habe ich mich für ein Zimmer bei Sakura House entschlossen, deshalb halte ich meine Ausführung eher hierzu. Zum Schluss des Artikels gibt es noch ein paar andere Links mit Wohnungen.
Laut ihrer Internetseite haben Sakura House über 1700 Zimmer an 160 Orten. Also Auswahl gibt es mehr als genug. Ich habe mir einfach mal die Gesamtliste ausgedruckt und bin alles durchgegangen. Gleich weggestrichen was gar nicht geht (zu teuer, zu weit außerhalb, Schlafsäle, ...) und Favoriten markiert. Nachdem ich immer noch keinen richtigen Plan hatte und noch viele Häuser übrig waren, habe ich mir einfach eine Karte von Tokyo genommen und alle eingezeichnet um auch die Umgebung auszusuchen.
Bei der Entscheidung haben bei mir dann einige Kriterien eine Rolle gespielt - Lage, Waschbecken im Zimmer, nicht mehr als 80,000 Yen im Monat, nicht zu viele Leute im Haus. Meine Wahl ist am Ende auf Kitasenju gefallen, welches auch noch relativ nah an der Uni liegt, an die einige meiner Freunde gehen (3 Bahnstationen). Mein Zimmer hat ca. 14 m² mit einem kleinen Kochbereich; Toilette und Dusche wird mit 4 anderen Mitbewohnern geteilt. Zudem gibt es eine kostenlose Waschmaschine und WiFi. Dafür zahle ich 79,000 Yen (ca. 600 Euro) im Monat.
Wie reserviere ich eine Wohnung bei Sakura House, wenn ich mich entschieden habe?
Die einzige Problematik, die man hier hat, ist eigentlich, dass man sein Zimmer erst 3 Wochen vorher reservieren kann - und es muss dann natürlich auch frei sein. Warum erst so spät? Ganz einfach: man muss sich erst einen Monat vorher wieder abmelden, also weiß auch Sakura House nicht früher, wann ein Zimmer frei wird. Außerdem werden sie sich hüten, Zimmer schon früher zu vergeben und sie dann erst noch 2-3 Monate leer stehen zu lassen. Wenn man Glück hat, ist schon ein Auszugsdatum in der Zunkunft dabei und man kann direkt zuschlagen. Dann einfach auf "Reservieren", Formular ausfüllen und alle weitern Informationen kommen per E-Mail. Sobald die Kaution in Höhe von 30,000 Yen (ca. 230 €) überwiesen wurde, hat man das Zimmer sicher und kann am Einzugstag zum Büro gehen. Darüber werde ich dann wohl auch schreiben, wenn ich euch mein Zimmer vorstelle (^__~)v
Der Vorteil von Sakura House ist eigentlich, dass die meisten Zusatzkosten wie Agenturgebühren, Keymoney usw. wegfallen und wirklich nur die Kaution verlangt wird (die bekommt man aber nicht vollständig zurück). Man braucht auch keinen Bürgen, sondern muss lediglich ein paar Kontakte für Notfälle angeben.
Weitere Wohnungsanbieter
Gaijin Pot Appartments - Hier gibt es viele Angebote für ganz Japan. Leider etwas teuer und teilweise etwas unübersichtlich und irreführend wegen Nebenkosten & Co.
Borderless House - Verschiedene Sharehouses in Tokyo für Ausländer und Japaner. Mit Sakura House vergleichbar.
Oak House - Auch hier gibt es ein großes Angebot an Guesthouses, Apartments und Domitories. Teilweise sind die Zimmer extrem klein.
Tokyo Sharehouse - Wie der Name schon sagt, stehen hier auch verschiedene Sharehouses zur Auswahl.
Zum Schluss bleibt mir eigentlich nur noch zu sagen, dass man, wenn man eine Wohnung in Tokyo sucht, am besten früh genug anfängt und sich verschiedene Angebote anguckt und dafür auch viel Zeit einplant. Ob man dann die richtige Entscheidung getroffen hat, weiß man nie. Da kann man sich nur überraschen lassen.
Vor der Problematik Unterkunftssuche werde ich definitiv in den nächsten Monat noch öfter stehen...
Oh, in Kitasenju habe ich meinen Koreanischunterricht. In Japan als Ausländer eine Wohnung zu finden ist gar nicht so einfach, vor allem nicht, wenn man nur kurz bleibt, 79,000 ist zwar recht viel für so ein kleines Zimmer, aber das muss man dann leider oft in Kauf nehmen.
AntwortenLöschenIn Kitasenju war ich bisher noch nie. Bin schon ganz gespannt.
LöschenJa, was möbliertes für kurze Zeit findet man leider nicht viel günstiger (.__.)'
Ist Kita-Senju nicht nord-östlich?
AntwortenLöschenIch weiß ja nicht, wie du deine Freizeit gestalten willst, aber bis Shibuya, Shinjuku, Harajuku brauchst da da locker 50-60 Minuten.
Sollte man bei der Zimmersuche auch beachten.
Vor allem sind die Bahnfahrten dahin ja dann auch nie umsonst und man muss abends früh wieder nach Hause, wenn man die letzte Bahn erwischen will.
Ich weiß schon, dass da ne Ecke von Shibuya & Co weg ist, aber ich habe nicht vor da jeden Tag zu verbringen. Wenn du da deinen Hauptaufenthaltsort siehst und in der Nähe wohnst, ist das schön für dich. Aber ich will auch ein paar andere Seiten von Tokyo kennen lernen, als die, in denen ich schon mehrfach war. Außerdem wohnt ein großer Teil meiner Freunde in Ost-Tokyo und Chiba.
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