Für meinen letzten Tag allein bevor der Besuch aus Deutschland ankommen sollte, habe ich mir noch einmal ein etwas entfernteres Ziel ausgesucht gehabt. Da ich in Osaka meines Erachtens nach soweit alles Wichtige gesehen hatte, ging es nun in die Mie Präfektur, um genau zu sein, zum berühmten Ise Jingu Schrein.
Von Osaka aus dauerte die Fahrt mit dem Zug dorthin etwa 2 1/2 bis 3 Stunden. Der Ise Jingu (伊勢神宮) ist im Shintoismus das wichtigste Heiligtum und deshalb auch stark besucht. Er besteht aus zwei Hauptschreinen - dem Inneren Schrein (Naiku 内宮) und dem Äußeren Schrein (Geku 外宮) - welche jeweils von großen Schreingeländen umgeben sind und weitere Nebenschreine beinhalten.
Zuerst habe ich mich auf den Weg zum Inneren Schrein gemacht, der etwas vom Ise Bahnhof entfernt liegt. Man kann ihn in etwa 15 Minuten mit dem Bus erreichen. Schon da habe ich gemerkt, dass ich nicht die Einzige war, die sich an diesem Tag auf den Weg nach Ise gemacht hatte. Die Hauptgöttin des Schreines ist Amaterasu, die Sonnengöttin und Ahnherrin des japanischen Kaiserhauses.
Dort angekommen, geht es über die Uji-bashi, eine sehr schöne Brücke auf der es sogar eine Richtungsangabe gibt, auf welcher Seite man zum Schreingelände und wieder heraus läuft. So ist das Chaos mit den vielen Menschen zumindest nicht ganz zu groß. Zum Glück verlaufen sich die Menschenmassen auf den großen Schreingeländen.
Zu meiner Überraschung waren dort sehr viele Frauen im Kimono, die aufgereiht auf irgendetwas zu warten schienen. Auch so habe ich an diesem Tag einige Leute im Kimono gesehen, was mich persönlich sehr gefreut hat.
Auf dem Gelände gibt es wie gesagt zahlreiche Schreine, die man sich ansehen kann. Was mich etwas enttäuschte, war, dass die Hauptschreine für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Sie werden von hohen Zäunen verdeckt und man kann nur erahnen, was sich dahinter verbirgt. Wahrscheinlich hat mir deshalb der Besuch beim Izumo Taisha einige Tage zuvor besser gefallen.
Nach einer alten Shinto-Tradition werden die Schreine zudem alle 20 Jahre neu aufgebaut, weshalb einige der Gebäude wirklich sehr frisch mit hellem Holz erstrahlten. Der letzte Neubau wurde 2013 abgeschlossen. Für mich war der Anblick sehr ungewohnt, denn ich kenne Schreine in dieser "jungen Aufmachung" nicht so sehr.
Auf dem Rückweg bin ich noch etwas am Fluss entlang gewandert und habe versucht ein paar GeoChaches zu finden. Allerdings war ich ziemlich erfolglos dabei. Zumindest konnte ich noch ein paar schöne Fotos machen. Zudem gibt es dort auch noch ein tolles kleines altes Stadtgebiet - Oharai Machi -, wo es viele Sachen zu kaufen gibt. Da konnte ich noch eine ganze Weile verbringen.
Uji Bashi, Brücke zum Inneren Schrein. |
Danach ging es mit dem Bus weiter zum Äußeren Schrein. Das Gelände war gefühlt etwas kleiner, aber auch hier gab es vorwiegend neu aussehende Gebäude. Vor allem hat mir der Garten des Senguukan (せんぐう館) mit dem Magatama-Ike Teich (勾玉池) gefallen. Die roten Geländer bilden einen tollen Kontrast zur Umgebung. Ansonsten unterscheiden sich beide Schreingelände nicht so sehr.
Vom Äußeren Schrein kann man durch ein paar schöne Straßen zurück zum Bahnhof Ise laufen. Von dort aus ging es dann für mich auch gleich wieder zurück nach Osaka. Das viele Laufen hatte mich doch ziemlich geschafft und ich hatte ja auch noch ein paar Stündchen Zugfahrt vor mir. Zudem musste ich am Abend auch noch Koffer packen, denn am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Kyoto.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen