Wie
heißt es so schön: Man trifft sich immer zwei Mal im Leben. Genau das konnte
ich am 25. August 2012 bestätigen, als ich zusammen mit Anika, ihrer Mutti
Carmen und unserer Freundin Narumi zur Kirche im kleinen Örtchen Bobeck
aufgebrochen bin, um gemeinsam zum Konzert des japanischen Musiker-Duos
OsedoChishima zu gehen.
Als
ich zwei Wochen vorher in der Zeitung gelesen habe, dass OsedoChishima nach
Bobeck (nicht mal 10 Minuten von meinem zuhause entfernt) für ein kleines
Konzert in die Kirche kommen, stand sofort fest, dass ich dahin gehen möchte.
Aber nicht nur das. Da ich ja seit diesem Juli für YokosoNews.com als freier
Schreiberling mitarbeite, hatte ich auch die schlaue Idee ein Interview mit den
zwei Herren zu machen – ob ich mich das alles trauen würde, war dann eine
andere Frage. Das Problem war nur die Frage, wie ich denn die Musiker dazu
kriege, mit mir ein Interview zu führen. Die Anfrage an den Pfarrer blieb
unbeantwortet (er hat sich später dafür bei mir entschuldigt) und ich musste
sie nun persönlich anschreiben. Zum Glück gibt es Facebook – und Katz, der mir
beim Übersetzen der Anfrage auf Japanisch sehr geholfen hatte. So stand es nun
fest: ich darf ein Interview mit OsedoChishima machen. Die Interviewfragen
wurden dann in Teamarbeit mit Anika und Narumi zusammengestellt und auf
Japanisch übersetzt. Zum Glück habe ich ein paar Tage zuvor erfahren, dass sie
einen Dolmetscher dabei haben, der Deutsch spricht. So musste sich zumindest
Narumi keine Sorgen mehr machen, weil ich sie als Übersetzerin auserkoren
hatte.
Was
ich wenige Tage zuvor auch noch herausgefunden habe, ist, dass ich die Herren schon
einmal live gesehen hatte. Und zwar genau vor fünf Jahren, als sie damals noch
als „Solisten Dreieck“ zusammen mit ihrem jetzigen Produzent Horie Ryutaro
unterwegs waren und in der Kirche Schöngleine gespielt hatten. Damals habe ich
mir den Zeitungsartikel signieren lassen. Den habe ich natürlich dann auch zum
Interview mitgenommen.
Nach
einem gemütlichen Tee trinken und Kuchen essen bei mir zuhause, ging es dann
los. Ich natürlich total aufgeregt. In Bobeck angekommen, konnten wir schon von
draußen sehr gut hören, wie sie drinnen in der Kirche geprobt haben. Wir waren
noch etwa 10 Minuten vor der Kirche und haben zugehört, bis ich mich endlich
hinein traute. Als mich Osedo von oben wahrnahm, begrüßte er mich mit einem
lauten „OOOH!“ und kurz darauf kamen sie zu uns herunter. Nach einer kurzen
Begrüßung habe ich dann Horie-san gebeten, das Interview zu dolmetschen – und darüber
war ich auch ziemlich froh. Wir haben uns dann ein Plätzchen in der Kirche
gesucht, Anika hat sich mit der Kamera bewaffnet und dann ging es los. Die
beiden waren erst mal sehr erstaunt, dass ich die Fragen auf Japanisch stellen
konnte.
Das
Interview haben wir zum Glück sehr schnell überstanden. Wir waren alle etwas
angespannt und ich denke, die Japaner waren sehr froh, dass keine komplizierten
Fragen kamen. Ich war persönlich überrascht, dass ich einiges in den japanischen
Antworten verstehen konnte. Das Highlight war wohl die Frage, wo es darum ging,
ob sie schon einmal in Deutschland waren. Als sie mit „Ja“ antworteten, habe
ich meinen Zeitungsartikel vorgeholt. Alle sind sofort aufgesprungen und waren
sehr erstaunt. Erst einmal darüber, wie sie damals aussahen (vor allem Osedo),
aber dann noch mehr, als sie die Unterschriften von ihnen erkannten. Nachdem
ich ihnen dann erklärt hatte, dass ich bei dem Konzert war, war das Eis
zwischen uns spürbar gebrochen. Sie sind um einiges zutraulicher geworden.
Nachdem noch Fotos mit dem Zeitungsartikel gemacht worden waren, war der
offizielle Teil des Interviews auch beendet. Horie-san hat uns dann noch nach
unseren Facebook-Accounts gefragt und uns sofort geaddet. Danach haben wir uns
noch ein wenig über Japan unterhalten, doch dann wurde es Zeit, dass sie sich
auf Ihr Konzert vorbereiten und umziehen.
In
der Zwischenzeit haben wir vier uns vor der Kirche noch amüsiert. Da wir ja
unsere supertolle Kamera (von meinen Nachbarn) hatten, haben wir noch ein
Photoshooting gemacht. Dabei sind wirklich viele sehr schöne Fotos entstanden
und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Kurzer
Cut – ich will hier noch ein paar Infos über OsedoChishima verteilen (zumindest
das, was ich heraus gefunden habe *lach*).
OsedoChishima
(大瀬戸千嶋),
das sind Osedo
Takashi am Saxofon und
Chishima Satoshi an der Elekto-Orgel. Beide kommen aus Hiroshima und
haben, nachdem sie an unterschiedlichen Universitäten studiert haben, im Sommer
2006 begonnen zusammen Musik zu spielen. Der Mix von Saxofon und Elektro-Orgel
mit verschiedenen Musik-Genres ist in Japan neu und durch Mundpropaganda haben
sie nach und nach an Bekanntheit gewonnen.
Im
Interview haben sie mir auch erzählt, dass es für sie etwas Besonderes ist, in
solch alten Kirchen in Deutschland spielen zu können. Ihnen ist es wichtig,
dass das Publikum die Musik genießt und möchten auch dafür Musik komponieren.
Sie möchten ihre Musik mit ganzen Herzen vortragen und das soll das Publikum
spüren.
Langsam
kamen die ersten Gäste und auch OsedoChishima kamen nun in sehr schicken weißen
Anzügen wieder zurück. Nun wurden erst einmal Fotos zusammen gemacht und ein
paar Einzelfotos von ihnen – schließlich galt es ja auch ein paar gute Fotos
für meinen Artikel bei YokosoNews zu machen.
In
der Kirche haben wir dann leider keinen soooo tollen Platz bekommen. Wir haben
zwar gut gesehen (zumindest besser als von unten), aber leider waren wir etwas
entfernt. Mein Problem bestand zudem dabei, dass ich ja in der Ferne nicht mehr gut sehe, beim Fotografieren aber mit Brille auf der Nase nicht zurecht kam.
Also Brille ab und so versucht, das Beste rauszuholen. Wir sind dann
zwischendurch auch einmal durch die gesamte Kirche geklettert um eine perfekte
Position zum Fotografieren zu finden.
Zu
Beginn wurden Stücke von Antonín
Dvořák and Johann Sebastian Bach gespielt. Danach kamen ein paar
japanische Stücke, darunter auch das bekannte „Sukiyaki“, was ich bis heute nicht aus meinem Kopf bekommen
habe. Ich liebe dieses Lied so sehr. In der zweiten Hälfte haben Sie dann ihre
eigenen Stücke gespielt – darunter „real“, „KAZE“ und „KOKOROBARE“. Alles sehr
schöne Stücke, die man wirklich gerne anhört. Nach einem Stück von ihren neuem
Album, welchen am 19. September 2012 erschienen ist, haben Sie noch eine Zugabe
gespielt. Dann war es leider aber auch schon wieder vorbei…
In
den Zwischenpausen hat Osedo immer mal wieder auf Deutsch ein paar Worte
gesagt. Das hat wirklich sehr niedlich geklungen. Nach dem Konzert haben wir
gesehen, dass alles in Katakana umgeschrieben war.
Nach
dem Konzert gab es noch einen Imbiss vor der Kirche. Dort haben wir dann auf
die beiden gewartet, weil wir uns einerseits für das tolle Konzert bedanken
wollten und andererseits auch noch gerne Autogramme hätten. Währenddessen haben
wir uns noch mit ein paar Japanern unterhalten – sie haben Narumi als Japanerin
angesprochen – und herausgefunden, dass sie zur Familie der Musiker gehören.
Als
sie dann endlich nochmal da waren, haben wir dann sogar die Flyer für das neue
Album von ihnen bekommen – natürlich signiert. Dann hieß es Abschied nehmen und
alle hoffen, dass wir uns irgendwann einmal wieder sehen.
Allem
in allem möchte ich mich hier noch einmal bei alle bedanken. Zum einen bei
Osedo-san und Chishima-san, wie auch Horie-san für das Interview und das tolle
Konzert. Und dann natürlich Anika, Carmen und Narumi für die Zusammenarbeit und Unterstützung. Ich hab euch alle so lieb!
Es war sooo unglaublich toll! Der Tag war wirklich perfekt. Es hat alles so gut geklappt. Und die beiden sind soooo zuckersüß. Ich hoffe wirklich, dass wir sie wiedersehen werden. Du hast das mit dem Interview total toll gemacht! Ich hab dich auch ganz doll lieb! x3 ♥
AntwortenLöschenDanke Schatzi! x3 Ja~, ich möchte sie wirklich gerne noch einmal sehen. Sie sind einfach so süß und unglaublich nett!
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